Baugrund- und Hydrogutachten

Begutachtung des Baugrunds und der hydrogeologischen Verhältnisse

Erkundung, Darstellung und Bewertung der Baugrundverhältnisse, Probenahmen

Im Vorfeld der Errichtung eines Neubaus benötigen Planer, Architekten, Statiker, Tief- und Hochbauer möglichst genaue Angaben zum Baugrund. Es müssen Fragen zur Tragfähigkeit und Standsicherheit des Bodens, zu Grundwasserverhältnissen hinsichtlich Bauausführung und der Abdichtung sowie der Entsorgung und Wiederverwertung von Bodenaushub beantwortet werden.

Die IQ Ingenieurgesellschaft Quadriga mbH führt die Erkundung des Baugrunds und die Beurteilung der geotechnischen Eigenschaften des Baugrunds in Abhängigkeit des jeweils geplanten Bauvorhabens und unter Berücksichtigung der Vorgaben der DIN 4020 durch. Zunächst erfolgt eine Vorab-Recherche der allg. geologischen, hydrogeologischen und tektonischen Bedingungen.

Nach Erstellung eines Erkundungskonzepts auf Grundlage der aktuellen Planung und der zu erwartenden Untergrundverhältnisse werden direkte Aufschlüsse in Form von Rammkernsondierungen, Bohrungen nach DIN 4021, Schürfgruben und nach Erfordernis Unternehmerbohrungen hergestellt. Die Bodenansprache des erbohrten oder im Schurf freigelegten Bodens erfolgt vor Ort durch Diplom-Geologen. Die Ergebnisse werden in Schichtenverzeichnissen nach DIN 4022 und Bohrprofilen nach DIN 4023 bzw. EN ISO 14688 erfasst. Ferner ist die Erstellung eines Lageplans der Ansatzstellen, die höhen- und lagemäßige Einmessung der Ansatzstellen Bestandteil der Leistungen zu Erkundung des Baugrundes. Aus den Einzelprofilen werden spezifisch für das jeweilige Bauvorhaben Profilschnitte durch den erkundeten Untergrund erstellt, in die i. d. R. die Tiefenlage der geplanten Gründung von Gebäuden bzw. die Tiefenlage geplanter oder vorhandener Kanäle etc. sowie Grundwasserstände eingetragen werden.

Im Zuge der Bohrarbeiten werden repräsentative Bodenproben als Rückstellproben oder für eine weitergehende geotechnische oder chemisch-analytische Untersuchung entnommen. Im Baugrundlabor werden nach Erfordernis grundlegende geotechnische Untersuchungen wie z. B. die Ermittlung der Kornverteilung, des Wassergehalts, der Scherfestigkeit, der Kohäsion etc. durchgeführt. Chemisch-analytische Untersuchungen beziehen sich i. d. R. auf potentiell in Auffüllungen enthaltene Schadstoffe im Hinblick auf die Entsorgung bzw. Wiederverwendbarkeit von Aushubböden gemäß des Untersuchungsprogramms der LAGA 20 für Böden oder Boden-Bauschutt-Gemenge, gemäß den Vorgaben der Deponieverodnung (DepV) oder gemäß der Bundesbodenschutz Verordnung (BBodSchV) für unterschiedliche Gefährdungspfade.

Ergänzende Untersuchungen

Ergänzend zu den direkten Aufschlüssen werden zur Erkundung der Lagerungsdichte der anstehenden oder aufgefüllten Böden indirekte Aufschlüsse in Form von Rammsondierungen nach DIN 4094 abgeteuft. Hierzu kommen je nach der Beschaffenheit der erbohrten Böden die Leichte (DPL), die Mittlere (DPM) oder die Schwere Rammsonde (DPH) zum Einsatz. Die Ergebnisse der Rammsondierungen werden tabellarisch erfasst, graphisch in Form von Diagrammen dargestellt und dort, wo eine Bohrung in der Nähe der Rammsondierung abgeteuft wurde, gemeinsam mit dem zuzuordnenden Bohrprofil dargestellt. Je nach Aufgabenstellung des Projektes werden die indirekten Aufschlüsse durch Plattendruckversuche nach DIN 18134 oder gemäß TP BF-StB, Teil 8.3 (dynamischer Plattendruckversuch) ergänzt.

Baugrundgutachten

Die Ergebnisse der Erkundung der Baugrundverhältnisse werden abschließend in einem Baugrundgutachten zusammengefasst. Neben der Erfassung der direkten und indirekten Aufschlüsse in Form von Schichtenverzeichnissen, Bohrprofilen, Sondierdiagrammen und Profilschnitten wird der im jeweiligen Projektgelände erbohrte Boden hinsichtlich seiner Beschaffenheit (Zusammensetzung, Lagerungsdichte, Konsistenz), seiner Einstufung gemäß DIN 18196, DIN 18300 und nach Erfordernis gemäß DIN 18319 sowie hinsichtlich seiner geotechnischen Eigenschaften beurteilt. Hierzu werden die Bodenkennwerte der jeweils erbohrten Bodenarten sowie die höchstzulässigen Bodenspannungen gemäß DIN 1054 angegeben. Als Sonderleistung können bei Vorliegen eines Fundament- und Lastenplans Grundbruch- und Setzungsberechnungen durchgeführt werden. Basierend auf den Ergebnissen der Baugrunderkundung wird in dem Baugrundgutachten eine Gründungsempfehlung ausgesprochen, die unter Bezug auf das geplante Bauvorhaben und den erkundeten Baugrund Angaben zur Art und Dimensionierung der Gründung trifft.

Ferner wird das Projektgelände im Baugrundgutachten gemäß DIN 4149 beurteilt. Hierbei werden Angaben zur Zuordnung in die Erdbebenzonen, die geologischen Untergrundklassen und die Baugrundklassen getroffen. Weitergehende Angaben betreffen z. B. die allgemeinen hydrogeologischen Verhältnisse, den Grundwasserstand, erforderliche Abdichtungsmaßnahmen gemäß DIN 18195,  Grundwasserschutzgebiete und die Beeinträchtigung des Standorts durch ehemalige oder derzeitige bergbauliche Tätigkeit. Ergänzend werden weitergehende Angaben zur Durchführung des Bauvorhabens getroffen, wie z. B. zulässige Böschungsneigungen, Verbau, Grundwasserhaltung, Befahrbarkeit und Tragfähigkeit des Untergrundes, Maßnahmen zur Verbesserung der Tragfähigkeit, Wiederverwendbarkeit von Aushubböden, und Einsatz geeigneter Geräte für den Bodenaushub und die Verdichtung.

Als weitergehende geotechnische Leistungen werden je nach Beauftragung Berechnungen von Baugrubenverbauen (Spunddielen, Trägerbohlwandverbau, Bohrpfahlwände), der Standsicherheit von Böschungen, des Bemessungswerts des Sohlwiderstands und von Bauwerkssetzungen und die Berechnung von Gabionen- und Lärmschutzwänden durchgeführt. Ferner die Bestimmung des Bettungsmoduls mittels der o. g. Setzungsberechnungen und abgeleitet aus Plattendruckversuchen.

Erkundung und Bewertung der hydrogeologischen Verhältnisse

Die IQ Ingenieurgesellschaft Quadriga mbH führt die Erkundung der hydrogeologischen Verhältnisse mittels Rammkernsondierungen oder Bohrungen durch. Diese Erkundungen werden sowohl für die Planung von Anlagen zur Versickerung von nicht schadhaft verunreinigtem Oberflächen- und Niederschlagswasser als auch für die Erstellung von Brunnen sowie für Grundwasserabsenkungen durchgeführt.

Für die Prüfung der Wasserdurchlässigkeit von anstehenden Böden werden in den abgeteuften Rammkernsondierungen oder Bohrungen Versickerungsversuche gemäß den Empfehlungen des USBR-Earth-Manuals durchgeführt und parallel hierzu die Kornverteilung der für die Versickerung vorgesehenen Bodenschichten nach DIN 18123 ermittelt. Die Ergebnisse der Versickerungsversuche und der Ermittlung der Kornverteilung werden nachfolgend ausgewertet. Abschließend erfolgt die Berechnung des für den geprüften Boden maßgeblichen Durchlässigkeitsbeiwerts (kf - Wert) und die Zusammenfassung der Ergebnisse in einem hydrogeologischen Gutachten.

Für die Errichtung von Brunnen werden neben der Recherche der Grundwasserverhältnisse mittels der Auswertung des Kartenwerks und der von den Behörden zu erhaltenden Messwerte nach Festlegung einer geeigneten Ansatzstelle Aufschlussbohrungen abgeteuft und an diesen Pumpversuche durchgeführt. Gemäß der Ergebnisse dieser Untersuchungen kann nachfolgend die Bemessung der Brunnenbohrung erfolgen und die Wasserrechtliche Erlaubnis für die Errichtung und den Betrieb des Brunnens beantragt werden. Für temporäre Grundwasserabsenkungen für Bauzwecke steht ein Berechnungsprogramm für die Wasserhaltung mit Ein- oder Mehrbrunnenanlagen zur Verfügung.

Versickerung von Oberflächenwasser

Auf Grundlage der im Zuge der hydrogeologischen Erkundung ermittelten Ergebnisse (hydrogeologisches Gutachten) kann anschließend mittels eines Berechnungsprogramms die am jeweiligen Standort geplante Versickerungsanlage bemessen und geplant werden. Die optimale Bemessung und Planung der Versickerungsanlage berücksichtigt hierbei außer den hydrogeologischen Gegebenheiten die lokalen und planerischen Grundlagen des jeweiligen Bauvorhabens. Prinzipiell erfolgt die Planung in enger Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde. Die IQ Ingenieurgesellschaft mbH führt auf Wunsch die für die Errichtung und den Betrieb einer Versickerungsanlage erforderliche vollständige Leistung in einer Hand durch: Erkundung und Beurteilung der hydrogeologischen Verhältnisse, Bemessung und Planung einer Versickerungsanlage, Stellung des Antrags auf Erteilung der Wasserrechtlichen Erlaubnis für den Betrieb einer Versickerungsanlage, Erstellung der Ausschreibung für die Errichtung einer Versickerungsanlage, Mitwirkung bei der Vergabe der Bauleistung, örtliche Bauüberwachung und gutachterliche Begleitung der Baumaßnahme.

Ansprechpartner

Dipl.- Geol. Holger Seeberger
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